Das Bild zeigt ein erstes Rendering des neuen H0 Modells

Trommeltreffen beim Thüringer Eisenbahnverein im Jahr 2007 (Copyright J.Franke)

Die Schrägaufnahme (3D-Rendering) lässt den Eindruck der Front des H0 Modells gut erkennen.

Die erhaltene 120 274 bei einer Ausstellung in Arnstadt (Copyright J.Franke)

Die Taigatrommel

Die Baureihe V200 der DR

Ein Blick auf die formneue V200/120 der DR von Märklin und TRIX

Die Story der "Taigatrommel"

Die Pläne der Deutschen Reichsbahn der DDR, die Traktion von Dampf auf Diesel umzustellen, gehen bis in die Anfänge der 1960er Jahre zurück. Eine Elektrifizierung des gesamten Bahnnetzes der DDR kam aus ökonomischen Gründen damals nicht in Frage, da man aus der Sowjetunion günstig Ölprodukte erwerben konnte.

Aufgrund der Beschlüsse des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW), der unter der Führung der damaligen Sowjetunion die wirtschaftlichen Interessen der kommunistischen "Bruderstaaten" koordinieren und vertreten sollte, war es der Industrie der DDR nur erlaubt Lokomotiven bis zu einer Leistung von unter 2.000 PS zu bauen. Obwohl es sehr erfolgversprechende Versuche gab, die Diesellokomotive der Baureihe V180 mit höherer Leistung zu versehen, mussten diese Entwicklungen eingestellt werden.

Mit der Lokbaureihe M62, die die Lokomotiv-Fabrik Luhansk (heute Ukraine) produzierte, stand eine fertige Konstruktion in den "Startlöchern", die bereits in anderen Ländern erfolgreich eingesetzt wurde. Die diesel-elektrischen, 6-achsigen Lokomotiven fanden zuerst in Ungarn einen Abnehmer, dessen staatliche Bahngesellschaft MÁV, die Maschinen ab 1965 als M62 in ihren Fahrzeugpark einreihte. Diese Bezeichnung wurde somit auch gleichzeitig zur Herstellerbezeichnung und fortan, übergeordnet für alle Versionen, verwendet. Weitere Abnehmer der Folgejahre waren die SZD der Sowjetunion, die polnische PKP und die tschechoslowakische CSD.

1966 bekam die Deutsche Reichsbahn der DDR schließlich ihre ersten Exemplare aus sowjetischer Produktion geliefert. Die wegen ihrer Leistung als V200 (2.000 PS) bezeichnete Maschine, sollte die Dampflokomotiven der Baureihen 44, 50, 52, 58 usw. im schweren Güterverkehr ablösen. Die Lokomotiven erfüllten ihre Aufgabe von Anfang an sehr zuverlässig, allerdings waren sie bei der Bevölkerung wegen des ohrenbetäubenden Lärms nicht sonderlich beliebt. Die sowjetische Konstruktion sah an den Lokomotiven anfänglich keinen Schalldämpfer vor und so gab der "rustikale" Dieselmotor des Typs 14D40 (Kolomna) mit seinen zwei Turboladern je nach benötigter Zugkraft einen "Höllenlärm" von sich. Dadurch bekam die Lok diverse Spitzname von der Bevölkerung aber auch von den Lokführern verpasst. Neben "Wumme" oder "Stalins letzte Rache" hat sich wohl "Taigatrommel" am meisten durchgesetzt.



Die 120 026 im Jahr 1971 (Copyright Joachim Claus/Slg.Eisenbahnstiftung)

Alle 3 Bilder: Copyright J.Franke

Das Vorbild der V200

Ab 1966 wurden bei der DR insgesamt 378 Maschinen in drei Serien beschafft.

Die bis 1969 beschafften 314 Lokomotiven wurden als V200 001 bis V200 314 in den Dienst gestellt. Ab 1970 wurden sie als Baureihe 120, UIC-gerecht umgezeichnet. Die weiteren 64 Neuzugänge wurde gleich als 120er an die DR abgeliefert.

Wegen des Lärms, den die Maschinen verursachten, wurde dringlich nach einer Lösung gesucht. Das RAW (Reichsbahn-Ausbesserungs-Werk) in Meiningen entwickelte daher einen Schalldämpfer, der bei den ersten 177 Lokomotiven nachgerüstet wurde, bevor man ab der Nummer 178 werkseitig einen sowjetischen Schalldämpfer einbaute.

Die Lokomotiven der Baureihe V200 / 120 erhielten im Laufe ihres Einsatzes bei der DR unterschiedliche Lackierschemata. Zunächst wurden alle Loks im dunklen Kirschrot mit einem schmalen gelben Zierstreifen und Chrombinde an der Front abgeliefert. Ab 1976 wurde bei fälligen Untersuchungen das neue Farbschema angewandt und die Lokomotiven teilweise in Bordeauxrot mit cremeweißen Streifen umlackiert. Ganz nach dem Prinzip "alles kann und nichts muss" wurde das Farbschema aber recht frei interpretiert und später ganz ignoriert. So gab es Lokomotiven mit schmalem Streifen, ganz ohne Streifen, ohne Chrombinde oder mit silberner Binde. Wenn die Chrombinde entfernt wurde, wurden stattdessen oft einfache Haltestangen montiert. Somit ergab sich gegen Ende der Einsatzzeit - am Anfang der 1990er Jahre - ein höchst unterschiedliches Aussehen der Lokomotiven. Es glich zu dieser Zeit fast keine Lok der Anderen. Die letzten V200 - dann als 220er beschriftet - wurden 1994 ausgemustert.

Ein besonderes Kapitel der ostdeutschen Eisenbahngeschichte sind die Werklokomotiven dieser Baureihe, denn wer meint auf einem Foto der 80er Jahre eine V200 zu erkennen, die vergessen wurde in 120 umzuzeichnen, der irrt! Bei den Wismut-Werkbahnen und bei den Werkbahnen des BKK-Geiseltal (Braunkohlekombinat) waren ebenfalls V200 beschafft worden, die bis zur Wende 1990 ihre ursprüngliche Bezeichnung weitertrugen.

Einige Maschinen sind erhalten geblieben, wobei es heute manchmal schwierig ist genau zu erkennen ob es sich um ehemalige Lokomotiven der Deutschen Reichsbahn handelt, ob es importierte Loks z.B. aus Polen oder Tschechien sind oder es sich um die ehemaligen Werksloks der DDR Betriebe handelt.

Sicher ist, dass folgende DR Maschinen erhalten sind: 120 001, 120 198, 120 269, 120 274, 120 338, 120 355, 120 366.

Das Bild zeigt die 120 198-7 im BW Weimar (TEV) (Copyright J.Franke)

Bild oben: die 120 269-6 des Eisenbahnmuseums in Chemnitz-Hilbersdorf im Jahr 2009

Bild unten: die 120 026-0 beim "abziehen" einer E11 (Copyright Joachim Claus/Slg.Eisenbahnstiftung)

Die beiden "alt-lackierten" 120er mit den Nummern 269 und 274 beim Trommeltreffen 2007 in Weimar

(Copyright J.Franke)

Das Modell der 120 052-6

Märklin Artikelnummer: 39200

TRIX Artikelnummer: 25200


Das Modell gibt eine Lok der ersten Bauserie im Betriebszustand um 1976 wieder. Es handelt sich um eine Lok mit dem Meininger Schalldämpfer in der Ursprungslackierung. Sie ist mit einem mfx-Decoder ausgestattet und hat zahlreiche Licht- und Soundfunktionen. Die Maschinenraum- und Führerstansbeleuchtung kann digital zugeschaltet werden. Die seitlichen Griffstangen, die Tritte an der Front, die Chrombinden sowie die Dachaufbauten sind separat angesetzt. Die Scheinwerfer haben eine hervorragende Tiefenwirkung. Die Drehgestelle sind sehr detailliert und mit vielen angesetzten Teilen ausgeführt. Die Frontschürze kann jeweils gegen eine geschlossene Version getauscht werden. Das Lokgehäuse, der Rahmen, die Griffstangen und die Puffer sind aus Metall.

Erste Bilder

vom Vorserien-Modell

Auch wenn es in dieser Farbgebung etwas seltsam aussieht, so kann man an den folgenden Bildern den aktuellen Entwicklungsstand und einige Details des neuen H0 Modells gut erkennen. Die Bilder zeigen das Vorserienmuster und stimmen noch nicht in allen Details mit der späteren Serienfertigung überein.

Solche Vorserienmodelle werden für Fahr-, Funktions- und Montagetests erstellt und dienen der Qualitätssicherung der Serienfertigung.

Der große obere Scheinwerfer prägt das Gesicht der Lok.

Die Tiefenwirkung des Scheinwerferglases ist sehr gut getroffen

Bild oben: Der detailliert nachgebildete Führerstand

Bild unten: Die exakte Wiedergabe der Drehgestelle

Der separat angesetzte Tritt an der Front der Lok ermöglicht auch weitere Varianten. Die Puffer sind aus Metall.

Das obere Bild zeigt die separat angesetzten Details am Dach.

Unten sieht man die Nachbildung des Maschinenraums.

Die markante Lokfront ist hervorragend getroffen.

Bild oben: Der große Dachlüfter mit dem separat eingesetzten Lüfterrad

Bild unten: Die Lok vermittelt schon jetzt einen sehr guten Gesamteindruck

Die Details am Drehgestell

Passende Wagen

Passend zur BR 120 wird es zwei Kesselwagensets mit vierachsigen Wagen der Bauart Uerdingen geben, wie sie bis Anfang der 1980er Jahre bei der DR (DDR) im Einsatz waren. Die beiden Sets (Märklin: 46538 / TRIX 24145) beinhalten jeweils 5 Wagen in unterschiedlichen Ausführungen. Die Wagen sind farblich unterschiedlich gestaltet und werkseitig hochwertig gealtert. Auch formtechnisch und in den Beschriftungen gibt es kleine, aber feine Unterschiede. So haben manche der Wagen ein zusätzliches kleines Eigentums-Schild rechts am Kessel und die Bezeichnungen geben verschiedene Gattungen wieder, ganz wie es in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre in einem Zug mit solchen Wagen hätte vorkommen können.

Die Wagen tragen die Gattungen *Uah-w; *Uah-w ZZ bzw. *Uah-w ZZh.

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